Das Gutenberg-Museum hat zwei bedeutende Druckwerke von Matthäus Merian d. Ä. (1593–1650) als Dauerleihgabe erhalten, die das außergewöhnliche künstlerische Erbe des Kupferstechers und Verlegers widerspiegeln.
Es handelt sich dabei um die beiden Bände Topographia Palatinatus Rheni (Erstausgabe 1645) und Topographia Hassiae (zweite Auflage von 1655). Die Drucke wurden vermutlich 1661 von den Nachfahren Merians dem Gymnasium zu St. Katharinen Oppenheim geschenkt, als dies Schule ihr 100-jähriges Jubiläum feierte. Merian war nach Stationen in zahlreichen europäischen Städten zeitweise auch in Oppenheim, wo er beim Verleger Johann Theodor de Bry arbeitete und im Jahr 1617 dessen Tochter Maria Magdalena heiratete. 1650 starb Matthäus Merian, seine Nachkommen führten das Erbe weiter fort.
«Das Gutenberg-Museum besitzt einige Drucke von Merian. Anhand dieser besonderen Publikationen bekommt unsere Sammlung eine einzigartige Ergänzung. […] Merians Drucke haben den Anspruch, das Wissen über ausführliche Texte und Stadtansichten zu erweitern», so Museumsdirektor Dr. Ulf Sölter.
Das Gutenberg-Museum freut sich sowohl über die exklusive Provenienz als auch über die Möglichkeit, die Bände wissenschaftlich unter die Lupe zu nehmen und in künftige Projekte einzubeziehen. Sie werden unter vorgegebenen konservatorischen Bedingungen im Depot aufbewahrt.
Bild:
Feierliche Übergabe der zwei Bände in der Gutenberg-Bibliothek des Gutenberg-Museums, von links: Dr. Hendrik Förster (Schulleiter), Dr. Nino Nanobashvili (Kuratorin Gutenberg-Museum), Marianne Grosse (Bau – und Kulturdezernentin Stadt Mainz), Thomas Barth (Landrat), Dr. Ulf Sölter (Direktor Gutenberg-Museum).