12. Januar bis 30. Dezember 2024
Eröffnung am 11. Januar 2024, 18 Uhr
Werthers Welt – das Jahr 1774
Eine Ausstellung in zwölf Teilen zum 250. Jubiläum von Goethes Roman
Deutsches Romantik-Museum, Handschriftenstudio
Großer Hirschgraben 23–25, 60311 Frankfurt am Main

Im Alter von fünfundzwanzig Jahren schrieb Goethe seinen Briefroman Die Leiden des jungen Werther über einen Suizid aus unerfüllter Liebe. Das 1774 erschienene Buch war ein sensationeller Publikumserfolg und ist ein Schlüsselwerk der deutschen Literaturgeschichte.

Verständlich wird die gewaltige, bis heute lebhafte Wirkung des Buches am ehesten aus den Zeitumständen. Wie kann man sich die Welt von 1774 vorstellen?

Dieser Frage  widmet sich die zwölfteilige Ausstellung im Deutschen Romantik-Museum: Monat für Monat wechselnd werden im Laufe des gesamten Jahres Bücher, Porträts und Handschriften von 1774 gezeigt. Begleitet wird die Schau von einer Tageschronik, die von der Heirat Maximiliane Brentanos über Kapitän James Cooks kühne Entdeckungsfahrten durch die Südsee und die bürgerliche Rebellion in Nordamerika bis zur Frisurenmode in Paris reicht. Berichtet wird hier über Erweckungseifer, Wunderkuren, Scharlatanerien und Erpressungen, aber auch von bahnbrechenden Neuerungen bis zur Pockenimpfung oder der Erfindung des Recyclingpapiers.

Die meisten Objekte entstammen einer Privatsammlung. Darüber hinaus wird allmonatlich eine besondere Handschrift aus den Sammlungen des Freien Deutschen Hochstifts präsentiert; im August zum Beispiel Goethes Brief vom 31. August 1774 an Friedrich Heinrich Jacobi mit der ersten Niederschrift der Hymne Wandrers Sturmlied. 

Die Ausstellung wird von Dr. Johannes Saltzwedel kuratiert und beruht auf seinem Buch Werthers Welt, das 2023 im zu Klampen Verlag erschienen ist (312 Seiten, 240 Farbabbildungen, Festeinband, 38 €). Sie wird flankiert von Lesungen, Vorträgen etc. am: 24. Januar, 6. Juni, 19. September, 22. November und 28. November. Vom 20. bis 21. September 2024 findet ein Symposium zur internationalen Rezeption des Werther statt. Mehr Informationen in unserem Terminkalender und hier:
Begleitprogramm_Werther

 

Abbildung: Ist menschliche Bewirtschaftung gut oder schlecht für die Natur? Das wurde 1774 genau so heftig diskutiert wie heute. Daniel Chodowieckis Kupferstich für Johann Bernhard Basedows Elementarwerk (1774) zeigt eine Landschaft ohne und mit menschlicher Kultur. © Johannes Saltzwedel