bis 16. März 2025
Weiße Pferde und Schützengräben.
Expressionisten neu gesammelt
Kupferstich-Kabinett im Residenzschloss,
Taschenberg 2, 01067 Dresden
Seit 2018 beherbergt das Kupferstich-Kabinett die Stiftung Dr. Kurt und Annelore Schulze († 2004 und 2023). In der Sammlung des Hamburger Ehepaars sind drei Künstler mit Dresden-Bezug besonders prominent vertreten: Karl Schmidt-Rottluff (1884 –1976) und Erich Heckel (1883–1970) gehörten der Dresdner Künstlergemeinschaft Brücke an, Otto Dix (1891–1969) war Gründungsmitglied der Dresdner Sezession Gruppe 1919 und von 1927 bis 1933 Professor an der Dresdner Kunstakademie.
Die Schau im Kupferstich-Kabinett präsentiert Highlights dieser drei Künstler im Dialog mit expressionistischen Werken aus dem eigenem Bestand. Das Spektrum an Themen reicht dabei von den utopisch gestimmten Anfängen der Bewegung – für die sinnbildlich Heckels Weiße Pferde stehen können – bis hin zu den traumatischen Erlebnissen des Ersten Weltkriegs, wie sie Dix’ Skizzen von Kriegsverletzten und Schützengräben in schonungsloser Drastik vor Augen führen.
Nicht zuletzt spiegeln die Werk-Dialoge auch die Dezimierung des Dresdner Sammlungsbestands im Zweiten Weltkrieg. Allein im Kupferstich-Kabinett wurden im Zuge der NS-Aktion Entartete Kunst 381 Blätter beschlagnahmt – darunter vor allem expressionistische Werke, die nahezu alle als verloren gelten. Seit 1945 konnte unter großem Einsatz ein neuer Bestand an expressionistischen Blättern aufgebaut werden, mit dem die Neuzugänge der Stiftung Schulze nun zusammenklingen.
Bild:
Erich Heckel, Weiße Pferde (Schwemme), 1912. © Nachlass Erich Heckel, Hemmenhofen und Kupferstich-Kabinett, SKD, VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Caterina Micksch