bis 16. Februar 2025
Plakatfrauen. Frauenplakate
Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden
Die am 10. Oktober eröffnete neue Jugendstilausstellung nimmt in zweifacher Hinsicht die Frauen in den Blick: als beliebtes Motiv in der Plakatwerbung seit Anfang des 20. Jahrhunderts sowie als professionelle Gestalterinnen in einem männlich dominierten Berufsfeld.
Die von Peter Forster und Prof. Dr. Petra Eisele kuratierte Präsentation erweitert aufs Schönste die seit 2019 in die Dauerausstellung integrierte großartige Sammlung von Ferdinand W. Neess. Diese führt mit Mobiliar, Vasen und Gemälden in die Innenräume der als Gesamtkunstwerk gestalteten Häuser der Jugendstilzeit. Mit den Plakaten begibt man sich nun in den öffentlichen Raum, zeigt die «Kunst der Straße». Der Jugendstil ist ja besonders geprägt auch von Druckprodukten, seien es Plakate, Bücher oder Zeitschriften wie die Namen gebende Jugend.
Neu eröffnet wurde auch das bislang nicht zugängliche Jugendstil-Treppenhaus des Museums. So führt der Weg zunächst über die bekannten Treppen in den ersten Stock zur Jugendstilabteilung und von dort ins Kabinett im zweiten Stock. Überall an den Wänden der Treppenhäuser: Plakate. Was für eine gelungene Einstimmung!
Zu sehen sind Ikonen der Plakatkunst, etwa von Emil Orlik, Friedrich Wilhelm Kleukens, Hans Christiansen, Johann Vinzenz Cissarz, Julius Klinger, Louis Oppenheim, Ludwig Hohlwein sowie von zwölf Gestalterinnen, darunter Anne Koken, Clara Ehmcke, Dore Mönkemeyer-Corty, Käthe Kollwitz, Margarete Friedlaender. Alles Originale aus der Privatsammlung von Maximilian Karagöz.
Der reich bebilderte Ausstellungskatalog ist als Band 1 der neuen Reihe Jugendstil!. Schriftenreihe Ferdinand Wolfgang und Danielle Neess erschienen (Museum Wiesbaden, Deutscher Kunstverlag, 20 € an der Museumskasse). Außerdem gibt es eine kleinformatige Werkübersicht mit allen ausgestellten Plakaten zum Mitnehmen. Schöne Idee!
Ausstellungsansicht, Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert