Kabinettausstellung im Museum für Druckkunst, Leipzig:
Ton – Holz – Blei
Die Anfänge der Schriftherstellung in Ostasien und Europa

bis 12. September 2021

Schriftzeichen verwenden die Menschen seit über 7000 Jahren, gedruckt werden sie erst seit ein paar Jahrhunderten. Die Vervielfältigung von Texten beschleunigte weltweit die Verbreitung von Informationen und Wissen. Mit dem lateinischen Alphabet hatte Johannes Gutenberg ganz andere Voraussetzungen für die Erfindung des Buchdrucks (bzw. der Typografie) als Bi Sheng in China mit einem mehrere tausend Zeichen umfassenden Schriftsystem.

Johannes Gutenberg erfand um 1450 ein neuartiges System zur Textvervielfältigung, dessen Kern einzelne, wiederverwendbare Schrifttypen waren. Damit löste er eine europäische Medienrevolution aus. Doch in Asien wurde lange vorher mit Lettern aus Ton und später aus Holz und Metall experimentiert. Dennoch dominierte dort bis ins späte 19. Jahrhundert der Holztafeldruck. Die Ausstellung vergleicht die Schriftherstellung auf beiden Kontinenten und verdeutlicht, wie bedeutend Gutenbergs Ingenieursleistung war. Denn sein Handgießinstrument ermöglichte erstmals eine präzise Serienproduktion, die mit den asiatischen Techniken nicht zu erreichen war.

Eine Ausstellung im Rahmen der Kooperation China in Leipzig mit der Universitätsbibliothek Leipzig, dem Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek, dem Museum für Druckkunst und dem GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig. Der gemeinsame Katalog Buchkultur in China. Leipziger Spuren, herausgegeben von der Universitätsbibliothek, ist im Museumsshop erhältlich. Verlagsausgabe 22 € – Museumsausgabe 12 €.

Tickets für den Museumsbesuch gibt es vor Ort oder online:
https://www.druckkunst-museum.de/de/termin/ticket-buchen-museumsbesuch.html

 

Bild: Letternbaum aus Metall (Sandgussverfahren).
Aus der Sammlung der Universitätsbibliothek Leipzig.
© Museum für Druckkunst, Leipzig