«Die Kunst gehört allen»

So lautet das Credo des Unternehmers und Museumsgründers Reinhard Ernst. Seine Vision von einem Museum für abstrakte Kunst ist nun wahr geworden. Nach Baubeginn Ende 2019 wird das Museum Reinhard Ernst, kurz mre, am Sonntag, den 23. Juni 2024, eröffnet.

Alles ist bis ins kleinste Detail durchdacht in diesem Haus, das nicht die Architektur, sondern die Kunst feiert. Der japanische Architekt und Pritzker-Preisträger Fumihiko Maki (1928–2024) hat weltweit einzigartige Museumsgebäude erschaffen, das Wiesbadener Museum ist sein zehntes und letztes; er starb am 6. Juni 2024, hat bis zum Schluss das Projekt leidenschaftlich begleitet.

Die erste Sammlungspräsentation heißt Farbe ist alles!, sie zeigt abstrakte Malerei aus Europa, den USA und Japan aus den letzten 75 Jahren. Gründungsdirektor ist Dr. Oliver Kornhoff: Man wolle den Besucherinnen und Besuchern «verständlich machen, was das ‹Abenteuer abstrakte Kunst› eigentlich bedeutet». – Eine Sonderausstellung widmet sich außerdem der Entstehungsgeschichte und den Besonderheiten des mre und stellt die neun anderen Museen vor, die Fumihiko Maki gebaut hat.

Bauherrin und Trägerin ist die gemeinnützige Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung. Das Grundstück Wilhelmstraße 1 wurde der Stiftung mit einem auf 99 Jahre angelegten Erbpachtvertrag zur Verfügung gestellt. Während dieser Zeit ist die Stiftung alleinige Trägerin und sichert den laufenden Ausstellungsbetrieb. Die Stadt Wiesbaden darf sich glücklich schätzen. Und alle, die sich auf das «Abenteuer abstrakte Kunst» einlassen.

 

 

Bild: Innenhof mit Skulptur Buscando la Luz III von Eduardo Chillida
© Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung, Museum Reinhard Ernst, Foto: Helbig Marburger