bis 9. März 2025
Moderne Frauen / Women’s Art Rising.
Künstlerinnen des Fin de Siècle
Albertinum, Tzschirnerplatz 2, 01067 Dresden

Das Albertinum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) hat sich auf eine ebenso faszinierende wie fortdauernde Spurensuche begeben. Zwanzig Werke, darunter Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen und Grafiken von Frauen aus der Zeit um 1900, wurden im Rahmen wissenschaftlicher Forschung in den eigenen Beständen der SKD (wieder-)entdeckt und in die Sammlungspräsentation integriert. Dort begegnen sie den Werken männlicher Zeitgenossen auf Augenhöhe.

In der übergreifenden Sammlungspräsentation setzt das Albertinum nun die Werke von elf Frauen in Szene, die vor allem in Dresden, Leipzig oder Berlin tätig waren und verschiedene Kunstströmungen repräsentieren, insbesondere den Jugendstil und den Symbolismus. Die Malerin Julie Wolfthorn (1864–1944) griff mit ihrer Waldhexe etwa das Mythisch-Romantische der Epoche auf, Emilie Mediz-Pelikan (1861–1908) schuf märchenhafte, stille Landschaften und die Künstlerin Hildegard von Mach (1873-1950) bediente sich an tradierten Bildmotiven und entwarf Plakate von großer Eindringlichkeit. Das Hochdekorative dieser Zeit äußert sich hingegen in verspielten Werken wie Mathilde Ades (1877–1953) Illustration Eine moderne Küche während Gemälde wie das Selbstbildnis als stehender Akt von Paula Modersohn-Becker (1876–1907) sinnliche Körper- und Weiblichkeit zelebrieren. Gezeigt werden zudem Arbeiten von Jenny von Bary-Doussin (1874–1922), Marianne Fiedler (1864–1904), Julie Genthe (1869–1938), Marie Gey-Heinze (1881–1908), Cornelia Paczka-Wagner (1864 bis wohl 1943) und Lilli Wislicenus-Finzelberg (1872–1939).

Begleitend zur Präsentation erscheint zudem der Katalog Moderne Frauen. Künstlerinnen des Fin de Siècle im Sandstein Verlag, herausgegeben von den SKD und Andreas Dehmer, 80 Seiten, 16 €.

 

Bild:
Lilli Wislicenus-Finzelberg, mit Bismarckfigur in ihrem Atelier, um 1913. © Stadtmuseum und -archiv Andernach