Über 600 Gäste versammelten sich am 18. November 2022 abends im Mainzer Dom, um der festlichen Verleihung des Mainzer Medien Preises für «Nachhaltiges mediales Wirken» beizuwohnen und der Preisträgerin die Ehre zu erweisen: Dr. Annette Ludwig.

Die Bibliophilen wissen es: Sie hat zwölf Jahre lang das Mainzer Gutenberg-Museum geleitet und in dieser Zeit mit herausragenden Ausstellungen zu Schrift und Typografie den Millennium-Man Gutenberg ins 21. Jahrhundert geholt – auch mittels digitaler Medien. Erinnert sei unter anderem an «Moving Types», «On-Type. Texte zur Typografie», an «Ohne Zweifel Gutenberg?», an die Präsentationen zur «Futura» und zum Bauhaus.

Dr. Peter Frey (Chefredakteur des ZDF bis Oktober 2022) beschrieb in seiner großartigen Laudatio die Qualitäten der Preisträgerin: Sie habe nicht nur den Brückenschlag in die digitale Gegenwart vollzogen, sie sei auch eine «Meisterin der Dialektik», der es mit Ausdauer, Kreativität und Mut gelungen sei, eine Niederlage in einen Sieg zu verwandeln. Gemeint ist das von zu vielen Mainzern abgelehnte Bibelturm-Projekt; sie blieb dran, schließlich ging es ihr nicht um ein ikonisches Gebäude, sondern um eine Vision von Modernisierung. Fazit des Laudators: «Ihr Weggang [nach Weimar] ist ein Verlust für diese Stadt und für ganz Rheinland-Pfalz.»

Der Mainzer Medien Preis wurde 2017 anlässlich der 250. «Nachtvorlesung für Jedermann» von der Universitätsmedizin Mainz gestiftet. Die sich dahinter verbergenden Initiatoren sind Prof. Dr. Christian-Friedrich Vahl (inzwischen emeritiert) und seine Frau. Annette Ludwig ist die sechste Preisträgerin. Das mit dem Preis verbundene druckgrafische Porträt, eine Aquatinta mit dem Titel Durch Zeit und Raum – Annette Ludwig, stammt von Larissa Frömel.

Herzlichen Glückwunsch!

 

Bild: Applaus für die Preisträgerin Dr. Annette Ludwig.
Foto (Ausschnitt): Tobias A. Schneider, Mainz