Eine literarische Sensation – Mopsa Sternheims (1905–1954) einziger Roman Im Zeichen der Spinne ist 71 Jahre nach ihrem Tod erschienen.
In einem altem Koffer mit der Adressierung «Madame D. de Ripper, 178 Bd. Hausmann, Paris 8e» (Sternheims Ehename und ihre letzte Wohnadresse in Paris) mit Briefen und hunderten von unsortierten Blättern offenbarte sich im Sommer 2023 das Manuskript des einzigen Romans von Mopsa Sternheim. Der Koffer aus dem Nachlass des in Oldenburg geborenen Kunsthistorikers Gert Schiff (1926–1990) war 2015 von der Gründerin der Stiftung Dr. Gert Schiff, Elfriede Loheyde, als Dauerleihgabe in die Landesbibliothek Oldenburg gegeben worden.
Für die Rekonstruktion des als verschollen geltenden Werkes werteten die Herausgeber Dr. Rudolf Fietz und Gisela Niemöller seit 2023 hunderte unsortierter Manuskriptblätter mit zahllosen Textvarianten aus.
Im April 2024 fanden Dr. Mona Halfmann und Dr. Christoph Halfmann (Oldenburg) fehlende Bausteine des Romans im Nachlass ihres Vaters bzw. Schwiegervaters Helmuth Steenken und stellten sie für das Editionsprojekt zur Verfügung. Diese Dokumente hat die Landesbibliothek Oldenburg nun von ihnen als Dauerleihgabe erhalten.
Die kommentierte Lesefassung des Romans Im Zeichen der Spinne ist mit einem Nachwort der Herausgeber im Göttinger Wallstein Verlag erschienen und ab Mitte November 2025 wieder lieferbar.
Bild:
Dokumente aus dem Nachlass von Helmuth Steenken halfen bei der Rekonstruktion des Romans Im Zeichen der Spinne. Im Bild (v. l.): Bibliotheksdirektorin Corinna Roeder, Dr. Christoph Halfmann, Dr. Mona Halfmann, Dr. Rudolf Fietz. Foto: Annika Östreicher, LBO.