Die Klassik Stiftung Weimar erwirbt einzigartige Fotografien der vergessenen Bauhaus-Künstlerin Hilde Horn (1897–1943)

Dank einer großzügigen Förderung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung konnten die Museen der Klassik Stiftung Weimar im Januar 2024 ein umfangreiches Konvolut an Fotografien der Bauhaus-Künstlerin Hilde Horn (1897–1943) erwerben. Die insgesamt 268 Werke aus dem Nachlass des bedeutenden Typografen und Grafikdesigners Jan Tschichold sind großenteils dem Neuen Sehen zuzuordnen und ergänzen die vorhandenen Bestände an Bauhausfotografie hervorragend.

Hilde Horn studierte 1924/25 am Weimarer Bauhaus, wo sich eine enge, über die Studienzeit hinausreichende Freundschaft mit dem Leiter des Vorkurses, László Moholy-Nagy, entwickelte. Er führte sie in die experimentelle Fotografie ein und vermittelte Horn 1927 an Tschichold, für den sie in München Werbematerialien entwarf.

Annette Ludwig, Direktorin der Museen der Klassik Stiftung Weimar, dankt der Krupp-Stiftung herzlich für die Unterstützung: «Das größte noch greifbare Werkkonvolut von Hilde Horn, das nun unser Eigen ist, spiegelt ihr gesamtes fotografisches Oeuvre von experimentellen Fotogrammen über Fotografien aus dem Werbekontext bis hin zu Aufnahmen der oberbayerischen Landbevölkerung. Letztere sind möglicherweise im Auftrag der Reichskulturkammer entstanden und ein beredtes Zeugnis für die Ambivalenz der Moderne, die auch in unserer Ausstellung Bauhaus und Nationalsozialismus ab 9. Mai 2024 thematisiert wird.»

 

Foto:
Hilde Horn, ohne Titel [Ei und Strohhalm im Schattenwurf], Silbergelatineabzug, 1925–1927, Klassik Stiftung Weimar, Museen