Klassik Stiftung Weimar restituiert 41 Autographe
Auch die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, das Freie Deutsche Hochstift in Frankfurt am Main und das Landesarchiv Thüringen – Hauptstaatsarchiv Weimar identifizierten Handschriften aus Beno Kaufmanns Sammlung | insgesamt wurden 66 Objekte restituiert

Es ist der bisher umfangreichste Fall von NS-Raubgut im Bestand des Goethe- und Schiller-Archivs: Die Klassik Stiftung Weimar hat 39 Briefe, ein Gedichtmanuskript und eine Einlegemappe mit handschriftlichen Notizen an die Erben von Beno Kaufmann (1862–1942) restituiert. Der Dresdner Sammler wurde 1942 von den Nationalsozialisten in das Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Theresienstadt deportiert.

Das Goethe- und Schiller-Archiv sowie die Thüringische Landesbibliothek Weimar (heute Teil der Klassik Stiftung Weimar) hatten die Handschriften 1942 über einen Berliner Händler erworben. Recherchen haben ergeben, dass Beno Kaufmanns Sammlungen durch die NS-Finanzbehörden in Dresden beschlagnahmt worden waren. Die Autographensammlung wurde von Experten und Expertinnen der Klassik Stiftung Weimar entsprechend als NS-Raubgut klassifiziert.

Neben der Klassik Stiftung Weimar identifizierten auch die Sächsische LandesbibliothekStaats- und Universitätsbibliothek Dresden, das Freie Deutsche Hochstift in Frankfurt am Main und das Landesarchiv Thüringen – Hauptstaatsarchiv Weimar Handschriften aus der Sammlung von Beno Kaufmann in ihren Beständen. Unter der Federführung der Klassik Stiftung Weimar kam es schließlich zu einer gemeinsamen Restitution an die Erbengemeinschaft. Insgesamt konnten so 66 Objekte restituiert werden. Ein Brief und eine Einlegemappe wurden der Familie auf Wunsch zugesandt. Die restlichen Objekte wurden von den jeweiligen Einrichtungen angekauft und befinden sich jetzt rechtmäßig in deren Sammlungen.

 

Bild:
Einlegemappe des Sammlers Beno Kaufmann, © Klassik Stiftung Weimar