NS-Raubgut an die AK Bibliothek Wien für Sozialwissenschaften restituiert.

Im Zuge des Forschungsprojekts «NS-Raubgut unter den antiquarischen Erwerbungen der Herzog August Bibliothek seit 1969» hat die Wolfenbütteler Bibliothek drei Bände an die AK Bibliothek Wien für Sozialwissenschaften zurückgegeben. Es handelt sich um Werke, die Anfang der 1980er Jahre im antiquarischen Buchhandel erworben wurden: Albert Schramms Deutschlands Verlagsbuchhandel (Leipzig 1925), Hundert Jahre Buchverlag (Düsseldorf 1921) und Anton Mengers Kritische Geschichte der Nationalökonomie und des Socialismus (Berlin 1871). Aufgrund ihrer Provenienzmerkmale wie Stempel und Notizen konnten sie als Bestandteile der ehemaligen Sozialwissenschaftlichen Studienbibliothek bei der Arbeiterkammer in Wien identifiziert werden.

«Es ist eine symbolische Wiedergutmachung einer von den Nazis geplanten kulturellen Auslöschung», sagt Ute Wödl, Leiterin der AK Bibliothek Wien für Sozialwissenschaften. Die Bibliothek der Arbeiterkammer war ein frühes Ziel der Nazis und symbolisierte einen Angriff auf die kulturelle Identität der Arbeitnehmerbewegung. Nach der NS-Herrschaft waren von den ursprünglich 160 000 Büchern nur noch etwa 35 000 auffindbar, da ein Großteil des Bestands zerstört oder an unbekannte Orte verteilt wurde

 

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Anhand des Etiketts der Sozialwissenschaftlichen Studienbibliothek bei der Arbeiterkammer in Wien konnte der Band als NS-Raubgut identifiziert und in der Folge an die rechtmäßige Eigentümerin, die AK Bibliothek Wien für Sozialwissenschaften, restituiert werden. Foto: HAB.