In einer bewegenden Feierstunde wurde am Samstag, den 22. Juni 2024, Dr. Valentyna Bochkovska, Direktorin des Museums für Buch und Druck der Ukraine in Kyjiw, mit dem Gutenberg-Preis 2024 geehrt.

Seit 1968 wird der Gutenberg-Preis der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft in Mainz e.V. und der Stadt Mainz für hervorragende künstlerische, technische und wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Druckkunst verliehen, seit 1994 im jährlichen Wechsel mit dem Gutenberg-Preis der Stadt Leipzig, der ebenfalls herausragende buchkünstlerische Leistungen ehrt. Er ist dotiert mit 10 000 Euro.

Valentyna Bochkovska ist nach Lotte Hellinga-Querido (1989) und Elizabeth L. Eisenstein (2012) erst die dritte Frau, die den Gutenberg-Preis erhält, wie Nino Haase, Mainzer Oberbürgermeister und qua Amt Präsident der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft in Mainz e.V., ein wenig verschämt einräumte. Dr. Valentyna Bochkovska habe unter den schwierigsten Bedingungen des Krieges ihr Leben für nationale Kulturgüter und Identitätsbewahrung riskiert. Auch Marianne Grosse, Dezernentin für Bauen, Denkmalpflege und Kultur, würdigte den außergewöhnlichen Einsatz der Preisträgerin.

Die Laudatorin Gundula Gause skizzierte treffsicher die Situation der Ukraine als ein «von Russland gekidnapptes Land». Die Bombardierung auch von Museen, Bibliotheken, Druckereien wie der Factor-Großdruckerei in Charkiw am 24. Mai, seien »gezielte Attacken auf die Kultur der Ukraine». Diese Zerstörung der «Gedächtniseinrichtungen» der Ukraine habe System. Dr. Valentyna Bochkovska sei mit ihrem Mut und ihrem Einsatz ein Vorbild.

Die Preisträgerin hatte als Dank auch ein paar Buchgeschenke dabei, für den OB Nino Haase und für Dr.&nbsi;Ulf Sölter, den Direktor des Gutenberg-Museums. Auf Ukrainisch, aber mit vielen Bildern …

Zur stimmungsvollen Atmosphäre trug die Pianistin Antuanetta Mishchenko mit drei Stücken voller Melancholie Großartiges bei.

 

Die Preisträgerin, umrahmt von Marianne Grosse und Nino Haase. Foto: Markus Kohz, Gutenberg-Gesellschaft