Ein besonderes Schmankerl am Stand der Stiftung Buchkunst war die Live-Jurysitzung zu Deutschlands Schönstem Regionalbuch. Die fünfköpfige Jury – Dr. Matthias Grüb (8 grad verlag), Kristine Harthauer (SWR Kultur Audio), Ernst Georg Kühle (kühle und mozer / grafische entwerfer), Elena Ratkowitz (Umstädter Bücherkiste), Anja Wolsfeld (Offsetdruckerei Karl Grammlich) – diskutierte öffentlich über die insgesamt 15 nominierten Bücher und stimmte zum Schluss ab. Die Gewinner:
Kategorie Sachbuch/Ratgeber:
Die Macher der Tuche von Ina Brink, erschienen im Eigenverlag.
Aus der Begründung des Jurymitglieds Ernst Georg Kühle: «Die Macher der Tuche ist ein kongeniales Gesamtkunstwerk. Die multitalentierte Autorin ist zugleich Familienchronistin, Gestalterin, Setzerin, Herausgeberin und Verlegerin in Personalunion. Die sorgfältigst produzierte Publikation ist sowohl eine inhaltliche als auch grafische und haptische Delikatesse.»
Kategorie Touristische Entdeckung:
The Quedlinburger von Anna Fulton-Schwindack, Katharina Schwindack und Anselm Schwindack, erschienen bei The Quedlinburger.
Aus der Begründung des Jurymitglieds Kristine Harthauer: «Die Offenheit, mit der die Stadt präsentiert wird, zeigt bereits die elegante offene Bindung. Das Buch […] und zieht einen direkt in seinen Bann. Auch ist es trotz seiner kompakten Form überraschend leicht. […] Auf festem, hochwertigem Papier finden wir zahlreiche Fotografien, die mit ihrer warmen Farbigkeit und vielen Detailaufnahmen Intimität erzeugen. Auf gelben Seiten gedruckte Rezepte wie für den ‹Münzenberger Muskuchen› und ein leuchtend gelbes Lesezeichen, das gleichzeitig als Inhaltverzeichnis dient, runden die Gesamtkomposition ab.»
Kategorie Literatur/Belletristik:
Meeresleuchten von Heinrich Detering (Herausgeber), erschienen im Wachholtz Verlag.
Aus der Begründung des Jurymitglieds Anja Wolsfeld: «Meeresleuchten zeigt auf poetische Weise die Vielfalt Schleswig-Holsteins, von der stürmischen Nordsee hin zu verwunschenen Buchten an der Ostsee. Der Kontrast zwischen der glitzernden Wasseroberfläche im Sonnenschein und der rauen See wird durch die Einbandgestaltung selbst gekonnt umgesetzt – unbezogene raue Graupappe trifft auf eine Heißfolienprägung in blau metallic. Die ausgewogene Umsetzung setzt sich im Inhalt fort: viel Weißraum trifft auf moderne serifenlose Typografie für Titel und Autor:in eines jeden Gedichts, während die Verse und Strophen selbst in einer klassischen Serifenschrift gesetzt sind.»
Ziel des gemeinsam vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels und der Stiftung Buchkunst ausgelobten Wettbewerbs ist es, die Vielfalt regionaler Bücher ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken und Verlage darin zu bestärken, auch bei Regionaltiteln beste Qualität zu publizieren.
Die drei gekürten Regionalbücher. Foto © Ronja Ferkinghoff