Mit finanzieller Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung hat der Freistaat Sachsen durch due Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden die historisch bedeutende Bibliothek des Klosters St. Marienthal erworben. Damit konnte der Freistaat dieses einzigartige sächsische Kulturerbe in seiner Gesamtheit erhalten, für Wissenschaft und Forschung sichern und dauerhaft für die Öffentlichkeit und kommende Generationen bewahren. Nach langen, intensiven Verhandlungen verständigten sich Freistaat und Kloster auf einen Kaufpreis von insgesamt 5,5 Mio Euro.

Das Kloster St. Marienthal, an der Neiße nahe Zittau gelegen, wurde 1234 gegründet und ist das älteste noch bestehende Kloster des weiblichen Zweiges der Zisterzienser-Ordens in Deutschland. Die Bibliothek ist für die Wissenschaft von außerordentlichem Wert, handelt es sich doch um eine geschlossene, seit dem Spätmittelalter gewachsene Sammlung klösterlicher Bildungskultur. Sie umfasst über 2700 Titel aus dem 12. bis 19. Jahrhundert, ein großer Teil der historischen Werke verbleibt als Leihgabe im barocken Bibliothekssaal des Klosters.

Zwei herausragende Handschriften der Sammlung sind noch bis 6. Januar 2024 in der Schatzkammer des Museums der SLUB Dresden zu sehen: der St. Marienthaler Psalter (frühes 13. Jh.) und das Kapitelofficiumsbuch des Zisterzienserklosters Altzelle (1174/75).

Ein Informationsblatt und der Flyer stehen hier zum Download bereit:
14_Kloster_Marienthal_Flyer
14_Kloster_Marienthal_Factsheet

 

Von links: Dr. Andreas Handschuh, Katrin Stump, Barbara Klepsch, Sr. M. Elisabeth Vaterodt OCist und Martin Hoernes, Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung mit den beiden Spitzenstücken der Sammlung. Foto: Ben Gierig