bis 22. März 2026
Forget it?!
Zukünfte und Geschichten der Wissensspeicherung
Deutsches Buch- und Schriftmuseum
Deutscher Platz 1, 04103 Leipzig
In Kooperation mit dem Deutschen Literaturinstitut Leipzig
Eine der größten menschlichen Errungenschaften ist die Speicherung von Wissen. Ohne sie wären kultureller und technischer Fortschritt undenkbar. Die neue Ausstellung Forget it?! Zukünfte und Geschichten der Wissensspeicherung im DBSM wagt eine «erinnerungskulturelle Zeitreise» und blickt zugleich in die Zukunft der Wissensspeicherung und deren wissenschaftliche Grundlagen.
Sie erzählt nicht nur von Hungersteinen, die im Mittelalter vor Dürrephasen warnten, und von den klassischen Archiven unseres Wissens, sie beleuchtet auch die existenziellen Fragen der Atomsemiotik, betrachtet Bioarchive, Asservatenkammern und Zeitkapseln sowie die ersten Versuche, Wissen etwa auf DNA zu speichern. – In einer Zeit, in der immer mehr digitale Daten in Millisekunden übertragen werden, stellt sich die Frage nach der Speicherung von Informationen so dringend wie nie zuvor: Was werden wir in hundert Jahren noch über uns wissen?
Zum Ausstellungsstart findet am Samstag, 8. November 2025, 10 bis 16 Uhr mit dem Tag des Vergessens – und der Erinnerung ein Mini-Festival statt. In Kooperation mit der Universität Leipzig, der Stadt Leipzig, den Wissensspuren e.V. sowie zahlreichen Partnern aus Wissenschaft, Kultur und Stadtgesellschaft stehen Workshops, Führungen, Vorträge und Spaziergänge auf dem Programm. Es geht um die Frage, wie wir erinnern wollen und was wir loslassen müssen, damit Neues entstehen kann.
Siehe auch: DBSM_Forget_it
Bild: 2014 lässt die Künstlerin Katie Paterson einen Wald pflanzen, um ihn 100 Jahre lang wachsen zu lassen. Aus seinem Holz entstehen anschließend Bücher, die im Laufe dieser hundert Jahre geschrieben werden. Die unveröffentlichten Manuskripte werden bis dahin in einer speziellen Bibliothek in Oslo verwahrt werden: der Future Library. Jedes Buch ist eine Zeitkapsel mit dem Auftrag, der Zukunft etwas über eine vergangene Gegenwart mitzuteilen. Foto: futurelibrary