23. Juni bis 4. September 2022
Ansehen! Kunst und Design von Frauen 1880–1940
Bröhan-Museum, Berlin
Von den mehr als 20 000 Sammlungsobjekten des Bröhan-Museums stammen nur etwa 1500 von Frauen – rund 7,5 Prozent. Den knapp 1000 männlichen Künstlern der Sammlung stehen 99 Künstlerinnen gegenüber. Was sind die Gründe für dieses Ungleichgewicht? Und wer waren diejenigen, die sich im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert trotz aller Widrigkeiten für eine Laufbahn als Künstlerin oder Designerin entschieden?
Ausgehend von diesen Fragen widmet sich das Bröhan-Museum erstmals speziell den Künstlerinnen der Sammlung: Malerinnen und Grafikerinnen der Berliner Secession wie Maria Slavona, Julie Wolfthorn und Käthe Kollwitz, Künstlerinnen der Wiener Werkstätte wie Vally Wieselthier und Hilda Jesser, Bildhauerinnen wie Chana Orloff, Keramikerinnen wie Margarete Heymann-Loebenstein und Ursula Fesca, außerdem Silberschmiedinnen, Glaskünstlerinnen, Möbel-, Porzellan- und Textildesignerinnen.
Die Schau, die neben zahlreichen Werken aus der Sammlung auch ausgewählte Leihgaben zeigt, ermöglicht eine neue Perspektive auf weibliche Gestaltung zwischen 1880 und 1940. Anhand von reich illustrierten Biografien sowie rund 300 Exponaten wird ein ganzes Spektrum unterschiedlicher Lebenswege und künstlerischer Leistungen deutlich.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit 224 Seiten und vielen Abbildungen im Hirmer Verlag, Preis: 32 Euro an der Museumskasse.
Bild:
Gertrud Kleinhempel um 1910. © Historisches Museum Bielefeld.
Bücherschrank von Gertrud Kleinhempel, um 1905, Bröhan-Museum, Berlin. Schenkung Familie Vietig. Foto: Martin Adam, Berlin