Erwerbung von 235 Druckgraphiken Per Kirkebys für das Berliner Kupferstichkabinett

Dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin ist es 2023 gelungen, ein umfangreiches Konvolut von 235 Druckgraphiken des dänischen Künstlers Per Kirkeby (1938–2018) aus Schweizer Privatbesitz zu erwerben. Der Ankauf wurde durch die großzügige finanzielle Unterstützung der New Carlsberg Foundation ermöglicht. Mit dieser gewichtigen Neuerwerbung gelingt es dem Berliner Kupferstichkabinett, eine Lücke im Sammlungsbestand zu schließen und Per Kirkeby als einen der wichtigsten zeitgenössischen Druckgraphiker angemessen zu würdigen.

Bevor Per Kirkeby begann, sich ab 1962 der bildenden Kunst zu widmen, hatte er Geologie an der Universität in Kopenhagen studiert. Seinem Interesse für die Tektonik der Landschaft und für die vielschichtigen Strukturen des Erdkörpers ging er in zahlreichen Expeditionen nach, die ihn unter anderem nach Grönland, Mittelamerika und in die Arktis führten. Seine als Geologe ausgeprägte sensible Wahrnehmung für die Landschaft und dessen räumliche Strukturen begleitete ihn zeitlebens und floss in sein künstlerisches Werk ein, so auch in sein vielfältiges druckgraphisches Œuvre, wovon das erworbene Konvolut eindrücklich Zeugnis ablegt.

Das Kupferstichkabinett hat neben einer frühen Radierung Kirkebys neun seiner Mappenwerke (Radierungen, Kaltnadelradierungen, Aquatinta) erworben, die zwischen 1963 und 2011 entstanden sind. Damit ist nahezu die gesamte Schaffenszeit Kirkebys fortan im Studiensaal des Kupferstichkabinetts erlebbar.

 

 

Bild:
Per Kirkeby, Das Feldbuch (Blatt 68), Kaltnadelradierung 1992–1994. Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Dietmar Katz © The Estate of Per Kirkeby