Die Gesellschaft der Bibliophilen
Ziele
Leselust und Buchkultur fördern
Die Gesellschaft der Bibliophilen wurde 1899 gegründet und ist damit die älteste deutsche Vereinigung von Bücherfreunden und Sammlern. Sie will – so die Satzung – «zur Entfaltung einer lebendigen, schöpferischen Bibliophilie» beitragen.
Ihre Ziele und Aufgaben sind wichtiger als je zuvor. Denn dem Buch werden heftig die Totenglöcklein geläutet, die Hiobsbotschaften über den multimedialen Analphabetismus häufen sich, das Lesen wird zum Privileg einer kulturellen Minderheit. Doch das Buch ist nicht nur Geisteswerk, es vermittelt nicht nur intellektuelle Inhalte, Information und Bildung, sondern es spendet auch sinnliches Vergnügen, eröffnet Abenteuer der Phantasie. Als historisches Objekt repräsentiert es die Aura versunkener Epochen, dokumentiert künstlerische Leistungen der Vergangenheit und Gegenwart in unvergleichlicher Vielfalt.
Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben, über die Sterne.
Jean Paul
Das Büchersammeln in all seinen Spielarten ist eine überaus lebendige und spannende Passion. Die Bibliophilen pflegen diese faszinierende Leidenschaft des Stöberns und Jagens nach alten und auch neueren raren und originellen Büchern, ob Inkunabel oder Taschenbuch, Pressendruck oder Comicstrip, Erstausgabe.
Die Gesellschaft will gerade jungen Sammlern die Orientierung im großen Büchermeer erleichtern. Zu den Mitgliedern zählen kompetente und renommierte Bücherfreunde: Antiquare und Drucker, Bibliothekare und Illustratoren, Verleger und erfahrene Sammler. Die Tätigkeit der Gesellschaft als offenes Forum der Begegnung von Bücherfreunden konzentriert sich vor allem auf zwei Felder:
In jährlicher Folge treffen sich an wechselnden Orten zwischen Nordsee und Alpen die Mitglieder zu ihren Tagungen. Das mehrtägige Programm bietet Vorträge namhafter Fachleute, Exkursionen zu kostbaren öffentlichen und Privatbibliotheken, zu Druckereien und Buchkünstlern, es gibt Diskussionsforen, aber auch reichlich Gelegenheit zu Geselligkeit, zu intensivem Austausch von Ratschlägen und Erfahrungen.
Die Mitglieder erhalten in regelmäßiger Folge das traditionsreiche Jahrbuch Imprimatur, seit 2001 herausgegeben von Ute Schneider, mit zahlreichen, meist reich illustrierten Beiträgen. Die Spannweite der Themen reicht von Inkunabeln bis zu modernen Malerbüchern, von Verlagsalmanachen bis zur Holzstichtechnik und zu Problemen der Buchrestaurierung.
Im Mitgliedsbeitrag enthalten ist auch das halbjährlich erscheinende, seit 2015 von Silvia Werfel verantwortete Mitteilungs- und Nachrichtenblatt Wandelhalle für Bücherfreunde mit Berichten über die Aktivitäten der Gesellschaft und anderer bibliophiler Vereinigungen sowie aktuellen Informationen für Sammler.